Wir haben uns ein paar Fragen überlegt, deren Antworten für Studierende bei der persönlichen Entscheidung zur Kommunalwahl am Sonntag (14.5.23) hilfreich sein könnten. Diese haben wir den Parteien am 2. Mai geschickt, mit der Bitte um Antwort binnen bis zum 9. Mai. Wir haben uns dabei natürlich auf Themen beschränkt, die überhaupt von der Kommunalpolitik bearbeitet werden dürfen. Wenn es bspw. um Bildungspolitik im Allgemeinen oder Hochschulpolitik im Speziellen geht, haben solche Erwägungen keinen Belang für eine Kommunalwahl, da sie fast ausschließlich in der Kompetenz der Landespolitik liegen.
Die jeweiligen Antworten der Parteien haben wir in der Reihenfolge ihres Eingangs aufgelistet. Keine Antworten erhielten wir bis dato von den Parteien DIE LINKE, SPD und SSW:
Original-Antworten der Parteien
Hinweis: Die Frage 6. wurde nicht einzeln beantwortet, sondern mit der Frage 4. zusammen. Daher sind im Originaldokument ab Frage 6. falsche Fragennummern enthalten.
Hinweis: Das Word-Dokument, das uns zugesandt wurde, befand sich noch im „Änderungen nachvollziehen“-Modus. Als Einzelantworten haben wir das Ergebnis genutzt, das sich nach „Annahme“ aller Änderungen ergab.
Hinweis: Das Originaldokument enthält noch weitere Angaben als nur die Antworten auf die Fragen.
Hinweis: Die Mail mit den Antworten ging erst am 11. Mai ein. Wir hätten einen verspäteten Eingang der Antworten allerdings auch von allen Parteien akzeptiert.
Einzelantworten
1. Wie kann man eine bessere Erreichbarkeit des Campus gewährleisten?
Aus Sicht der CDU ist die Erreichbarkeit des Campus über die Linien 4,5 & 8 bereits jetzt schon gut gegeben. Besser geht immer und daher könnten wir uns vorstellen uns zukünftig auch für eine Ergänzung der Taktung mittels Rufbussen (digitale Lösung) stark zu machen. Ganz anders sieht es aus unserer Sicht mit dem Thema Bahnanbindung von Hamburg (z.B.) nach Flensburg aus. Die „Bummelzugverbindung“ wird einer zukünftigen Großstadt und einem pulsierenden Campus nicht gerecht, hier besteht dringend Handlungsbedarf!
Perspektivisch streben wir eine Bahn-Haltestelle eines Schienenbusses an, der von Weiche auf der alten Strecke bis nach Tarup, Wees fahren könnte.
Kurzfristig ließen sich Hauptverkehrswege zum und vom Campus weg herausarbeiten und diese als Fahrrad-Vorrangstraßen einrichten.
In der Breite ist der ÖPNV weiter zu intensivieren. In den Stoßzeiten mehr Busse (interessant ist hier das „Platoon“-Konzept mit autonom fahrenden Bussen, https://www.busnetz.de/stadtbus-platoon-fuer-muenchen/).
In schwächeren Zeiten sind Kleinbusse on-Demand und Sharing-Angebote einzurichten.
Wir setzen uns für einen attraktiven ÖPNV an, der so unser Ziel, alle 15 Minuten fahren sollte. Darüber hinaus wollen wir vor allem Rad-und Fußwege ausbauen, sodass die Wege gut passierbar sind.
Für bessere Erreichbarkeit hat unser Mitglied, Ratsherr Paysen, im Mai 2002 das Semesterticket (28,50€
für 6 Monate Busfahren in Flensburg) unterzeichnet und 2012 einen Campusweg für bessere Erreichbarkeit durch Fußgänger und Zweiräder beantragt. Die Erreichbarkeit wurde auch durch Einführung der Ringlinien im ÖPNV verbessert und könnte durch eine optimierte Bustaktung noch weiter verbessert werden.
Pendeln zum Campus ist bisher nur schwer möglich. Wer nicht direkt über die städtischen Buslinien angebunden ist, muss oft auf ein eigene Auto zurückgreifen. Deshalb setzen sich die Freien Demokraten Flensburg dafür ein, dass im Zuge der Reaktivierung der Bahngleise in Flensburg ein Haltepunkt am Campus entsteht. So wäre es unkompliziert möglich sich als Student im Umland anzusiedeln oder von weiter her zu pendeln, ohne einen zeitaufwändigen Zwischentransit im Stadtgebiet auf sich zu nehmen. Auch fernliegende Stadtteile, wie etwa Flensburg-Weiche, wären künftig besser an den Campus angebunden und somit für studentisches Wohnen attraktiver. Zudem wollen wir die Busfahrzeiten für die Linien zum Campus verbessern. Gerade zu Vorlesungsbeginn sind die Busse oftmals überfüllt. Zu den Stoßzeiten muss daher die Taktung verbessert werden.
2. Welche Kooperationsmöglichkeiten sehen Sie zwischen Stadt und Campus?
Die Stadt Flensburg und der Campus müssen in Kooperation eine auf die zukünftige Entwicklung der Stadt ausgerichtete, gemeinsame Werbestrategie erarbeiten, mit dem Ziel, mehr Studierende für den Campus und die Stadt zu gewinnen. Die Werbestrategie muss einen starken überregionalen Fokus zum Ziel haben. Eine große Anzahl von Studierenden hat viele positive Effekte für Flensburg. Arbeitskräfte von Morgen, pulsierendes Stadtleben, Innovationen, Ansiedlungen von Unternehmen, sind nur einige Key- Facts, die in diesem Zusammenhang zu nennen sind.
Werbestrategien kosten Geld! Hier könnten wir als CDU-Initiator und Mittler sein, ein gemeinsames Konzept auf den Weg zu bringen.
Die Innenstadt sollte zukünftig konkrete Angebote für Studierende schaffen. Coworking Spaces oder Läden für Produkte rund um das Thema Upcycling in Leerstandimmobilien könnten ein neuer, kreativer Ansatz sein, den wir gerne unterstützen würden. Diesbezüglich sehen wir im Übrigen auch einen starken inhaltlichen Zusammenhang zu dem Wahlprüfstein Nr. 5.
Vielfältige: Innenstadt, Förde, Tourismus, Smart City, Modernisierung der Stadtverwaltung, Unterstützung des Handwerks, Klimagefahren und Klimawandel, Stadtwerke, (Tele-)Medizin und neues Krankenhaus, Unterstützung der Bildungslandschaft (Schulen, Kita)
Wir würden uns z.B. freuen, wenn es mehr Projekte zwischen den unterschiedlichen Abteilungen und Fachrichtungen mit städtischen Institutionen und der Stadtverwaltung geben würde. Bis könnte z.B. ein Ausbau mit der Kooperation „der Tafel e.V.“ sein, eine Kooperation mit den Krankenhäusern, Kultur- und Tourismusprojekte, die auch gerne grenzüberschreitend gestaltet werden sollten oder zum Thema Fördeschutz eine gemeinsame Initiative generieren würde.
Die Stadtverwaltung sowie die Hochschulverwaltungen unterstehen verschiedenen Zuständigkeiten.
Kooperation würde verbessert, indem ein gemeinsames Kulturzentrum auf dem Campus entstünde.
Wir wollen es Studenten ermöglichen, auch weiterhin ins Ausland zu reisen, um dort Unvergessliches zu erleben. Die Stadt Flensburg soll bei der Vermittlung von Austauschprogrammen unterstützen und den Dialog unseren Städtepartnerschaften in Carlisle, Słupsk und zukünftig Esbjerg aufnehmen. Das stärkt auch das Profil der Hochschulen als europäische Einrichtungen. Außerdem wollen wir die Zusammenarbeit zwischen Hochschulen und der Flensburger Wirtschaft fördern, intensivieren und Flensburg somit auch attraktiver für innovationsorientierte Unternehmen machen. Flensburgs Hochschulen bringen sehr gut ausgebildete und spezialisierte Fachkräfte hervor, die aber leider zu oft abwandern. Ziel liberaler Wirtschafts- und Arbeitspolitik ist es, diese Fachkräfte in Flensburg zu halten. Hierzu wollen wir u.a. auch die Rahmenbedingungen für Start-Ups verbessern. Wir unterstützen die enge Zusammenarbeit der Wirtschaftsverbände und Kammern, der Hochschulen, der WiREG, der Arbeitsagentur, des Jobcenters und der Verwaltung der Stadt Flensburg.
3. Wie bewerten Sie die Zweitwohnsitzsteuer?
Die Zweitwohnungssteuer ist eine kommunale Steuer, ob und in welcher Höhe die Steuer erhoben wird, entscheidet die Stadt Flensburg in seinen städtischen Gremien.
Hochschulstandorte, die einen starken Andrang an Studierenden verzeichnen, haben in den letzten Jahren den Prozentsatz der Zweitwohnungssteuer stark erhöht (z.B. Berlin, Hamburg)
Derzeit liegt die Höhe des Steuersatzes in Flensburg bei 11,5% und liegt im Ranking der Hochschule/Uni Standorte durchaus im oberen Drittel.
Die Stadt Flensburg generiert durch die Steuern Einnahmen, die für die Nutzung und Instandhaltung von Infrastruktur wieder eingesetzt werden. Dennoch ist die Zweitwohnungssteuer aus unserer Sicht differenziert zu betrachten. Studierende verfügen in der Regel über nicht so hohe Einkommen und sollten diesbezüglich nicht gleich gestellt werden mit Bürger*innen, die hier vielleicht eine Ferienwohnung besitzen. Wir werden das Thema aufgreifen und kontrovers diskutieren. Vor dem Hintergrund, dass wir „Zukunft gestalten“ möchten, müssen wir mehr Studierende für unsere Region gewinnen – und da ist die Erhebung einer Zweitwohnungssteuer nicht zielführend!
Eine wichtige, der wenigen Einnahmequellen der Stadt Flensburg. Allerdings ist auch diesbzgl. ständig zu evaluieren, ob sich aufgrund von Veränderungen die Vorteile aus einer Abschaffung dieser Steuer gegenüber den Nachteilen überwiegen.
In diesem Fall ist es die Pflicht der Stadt Flensburg bestehende Entscheidungen zu überdenken und zum Wohle der Stadt zu verändern.
Wir denken, dass es fair ist, wenn man dort, wo man lebt, auch zur Infrastruktur durch seine Steuer beiträgt. Wir halten dies für einen richtigen Weg, um die Instandhaltung des Wohnortes auf möglichst viele Schultern zu verteilen. Wir werden aber Ausnahmen prüfen, bspw. für Studierende, da wir wissen, dass hier oft zwischen Elternwohnung und Studienort gependelt wird und nur deshalb die Wohnung im Studienort als Zweitwohnsitz angegeben ist.
Verständnisfragen: Wie viel Vermögen bedarf es, um sich eine Zweitwohnung finanzieren zu können?
Wie viele Studierende, die Wohnungseigentümer sind, betrifft die Frage nach der Zweitwohnsitzsteuer?
Zum Umgang mit der Zweitwohnungssteuer gibt es derzeit keine gültige Beschlusslage der Freien Demokraten.
4. Wie würden Sie das Campusgelände attraktiver gestalten?
Unser Campus sollte für Studierende attraktiver werden durch mehr räumliche Angebote.
Es fehlen größere, attraktive und für Studierende sichtbare Coworking Spaces, die Arbeiten und Netzwerken ermöglichen.
Diese Frage bin ich geneigt an diejenigen weiterzureichen, die den größten Teil ihres Lebens dort verbringen.
Ich bin ein Freund von heterogen zusammengesetzten Räten, die die Situation und auch Lösungen anderer Städte kennen. Die sich daraus ergebenden Lösungswege sind meistens die besten.
Unserer Meinung sollte der Campus mehr öffentliche Angebote anbieten. Dies wären z.B. ein größerer inklusiver Spielplatz, eine große Sportanlage wie z.B. ein Basketballfeld oder mehr Sitzgelegenheiten (auch überdacht), um sich bei allen Wetterlagen auf dem Gelände aufhalten zu können und somit auch die Stadtgesellschaft einzuladen den Campus zu nutzen. Unser Campus ist ein wundervoller Ort mit vielen Grünflächen, die wir erhalten werden.
Ein Kulturzentrum und ein zentrales Verwaltungsgebäude fehlen dem Campus bis heute. Studentische
Initiativen dürfen nicht parteienpolitischem Kalkül geopfert werden, so wie dies schon mal im Uni-Senat von Nachwuchspolitikern mit dem studentischen Gartenprojekt versucht wurde.
Die Gestaltung des Geländes wollen wir den Hochschulen und der Studierendenschaft vornehmlich selbst überlassen, denn sie muss sich konkret an den Bedürfnissen der Menschen vor Ort orientieren. Nur so schaffen wir optimale Bedingungen für Forschung und Lehre auf unserem Campus. Die Kommunalpolitik setzt hierfür einen gewissen Rahmen, in Form der Bebauungs- und Flächennutzungspläne. Die Freien Demokraten setzen sich auch in Zukunft dafür ein, dass diese Pläne den Ansprüchen und Bedürfnissen der Hochschulen genügen. Dies gilt vor Allem mit Blick auf das weitere Wachstum der Hochschulen und den damit verbundenen Platzbedarf.
5. Wie kann Flensburg als Hochschulstandort in den Köpfen der Bevölkerung (stärker) verankert werden?
Der Campus sollte Angebote schaffen, in denen bereits Kinder und Jugendliche eingebunden werden. So könnte die Bildung einer Schülerakademie, ein Schnupperstudium oder nur ein Erlebnistag auf dem Campus Ansätze sein, gemeinsames Verständnis zu fördern. Eine darauf aufbauende Pressearbeit von beiden Seiten wäre hilfreich.
Auch Unternehmen aus der Region sollten und könnten wertvolle Unterstützungsarbeit leisten, Storytelling ist heutzutage im Rahmen der Pressearbeit ein wichtiges Thema!
Es wird viel zu wenig medial transportiert, dass Absolventen der Hochschule/Uni in hier in unserer Region ein berufliches und privates zuhause gefunden haben!
Die Stadt Flensburg und der Campus (ASTA, Presseabteilung?) könnten im Veranstaltungsbereich stärker zusammenarbeiten. Gemeinsam organisierte Veranstaltungen, Open-Air-Konzerte aber auch niederschwellige Angebote wie Floh- oder Trödelmärkte könnten dazu beitragen, dass auch Bürger*innen, die nicht studiert – bzw. bisher noch keine Berührungspunkte zum Campus haben, sich willkommen fühlen.
Das Stadtbild Flensburgs ist vom Campus und den vielen jungen Menschen geprägt. Den meisten Flensburger*innen ist sehr bewusst, welches Pfund wir mit dem Hochschulstandort und den sich daraus ergebenden Kooperationen bspw. mit Sonderborg haben.
Optimierbar wäre es, zusätzliche und vorhandene Angebote, die auf dem Campus existieren, stärker zu bewerben und besondere Ereignisse herauszustellen. Die Einbindung von Akteuren und Studenten der Hochschulen in die Kreise der Menschen, die tagtäglich wenig mit den Hochschulen zu tun haben, kann zusätzliche Nähe erzielen.
Viele ehemalige Absolventinnen und Absolventen sind mittlerweile im Arbeitsleben angekommen und sind Multiplikatoren, um den Standort zu bewerben. Außerdem gibt es vereinzelt schon Projekte zwischen den Abteilungen der Universität und der Stadt Flensburg bzw. Institutionen in Flensburg oder in anderen Städten.
Allerdings fällt immer wieder auf, dass die Universität unterfinanziert ist und das dadurch auch die Ausbildung leidet wie z.B. in den naturwissenschaftlichen Fächern deutlich wird. Es braucht also dringend eine finanzielle Aufstockung, um die Grundfinanzierung zu erhöhen.
Die Hochschulen könnten (wieder) eine gebührenfreie Gasthörerschaft zulassen. Ansonsten nimmt die
Bevölkerung den Campus bei Spielen des Handball-Bundesligisten regelmäßig bloß zum Parken in Besitz.
Wir setzen uns dafür ein, dass Flensburg offiziell zu einer „Universitätsstadt“ wird und dieser Zusatz entsprechend auf den Ortsschildern in der Stadt zu finden ist.
6. Welche Möglichkeiten sehen Sie, Flensburg als Hochschulstandort für Studierende attraktiver zu gestalten?
Siehe 4.
Flensburg ist bereits sehr attraktiv, aufgrund seiner Vielfalt und der skandinavischen Ausrichtung. Flensburg ist deutsch, aber oft meint man in Dänemark zu sein. Das ist schön und gut so.
Gelingt es, die Nähe nach Kopenhagen und Hamburg mittels kürzerer Bahnfahrtzeiten herzustellen, wäre dies eine bedeutende Attraktivitätssteigerung. Es ist jedoch ebenso wichtig interessante Unternehmen in der Region zu etablieren, bei denen im Studienzusammenhang eine professionelle Arbeitswelt erlebt werden kann.
Die Universität hat sich vor allem auf die Ausbildung von Lehrerinnen und Lehrern spezialisiert. Dies ist der Kern der Europa-Universität. Allerdings ist dies nur eine sehr spezielle Ausrichtung, sodass viele andere Studiengänge nicht angeboten werden. Die Hochschule Flensburg ist gerade im Bereich der Energiewissenschaft Vorreiterin, auch in der Forschung, was wir stärker präsentieren müssen und wollen. Auch hier spielt die Unterfinanzierung der Universität und der Hochschule eine große Rolle. Diese sollten finanziell besser ausgestattet werden, um die Lehre, die Ausstattung und die Arbeitsbedingungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu verbessern. Dafür werden wir uns beim Land einsetzen. Außerdem wollen wir die skandinavische Ausrichtung der Europa-Universität und der Hochschule stärken und grenzüberschreitender Bildungsstandort werden.
Eine städtische Wohnungsbaugesellschaft, bevorzugt am Hafen-Ost, könnte die Wohnungsmieten
relativ stabil halten. Ein Kulturzentrum am Campus würde das Campusgelände aufwerten. Die Gestaltung des Eckener-Hauses als EXPO-Haus könnte Kulturangebote mit zusätzlichen Studentenjobs aktivieren.
Flensburg ist eine Studentenstadt. Mehr als 10000 Studenten nennen Flensburg aktuell ihr Zuhause. Damit einher geht zwingend, dass die Politik auf die Bedürfnisse dieser großen Bevölkerungsgruppe eingeht. Neben der Bereitstellung von bezahlbaren Wohnraum gehört hierzu vor Allem die Perspektive, nach dem Studium in Flensburg einen guten Arbeitsplatz in der Region anzutreten. Hierzu wollen wir mit einer Ansiedlungsstrategie mehr Betriebe nach Flensburg holen und wachsenden Unternehmen Entwicklungsmöglichkeiten bieten. Für Studierende ist auch die soziale Begegnung während des Studiums wichtig. Wir wollen deshalb Freizeit- und Kulturangebote stärken. Gerade das Nachtleben muss nach der jüngsten Ankündigung zur Schließung des MAX wieder gestärkt werden.
7. Welches Sicherheitskonzept haben Sie für die Stadt Flensburg (Beispiel: Südermarkt / ZOB)?
Als CDU befassen wir uns schon seit den letzten fünf Jahren intensiv mit der Frage, wie aus Sicht der Kommune Lösungen zur Verbesserung der Sicherheitslage für Bürger*innen in Flensburg umgesetzt werden können.
Maßgeblich hat die CDU die Erhöhung der Mitarbeiter*innen in der Ordnungsbehörde mit angestoßen, auch muss zukünftig die Verwaltung der Stadt Flensburg den Beispielen der größeren Städte wie Kiel und Neumünster folgen, die mit einem effektiven Außendienst in den Städten präsent -und in enger Verbindung zu den Polizeibehörden- die Einhaltung von Gesetzen im Stadtbereich kontrollieren.
Dieser städtische Außendienst muss für den Bürger*innen erkennbar und ansprechbar sein. Diese Parameter können nur durch eine Einstellung von geschulten Ordnungskräften für den Außendienst in Flensburg erfüllt werden.
In Zusammenarbeit mit den Ordnungsbehörden fordern wir als CDU auch eine dringend notwendige Erhöhung der Zahl der Mitarbeiter*innen im Bereich der Sozialarbeit. Mit der Einstellung von qualifizierten Streetworkern, die gerade in Problembereichen, wie z. B. am Südermarkt und im Innenstadtbereich ansprechbar sind und mit einem Eskalation Management zur Beilegung von möglichen Konflikten beitragen können. Wir wollen mit diesen Maßnahmen das „Wir- Gefühl“ und die Sicherheit in Flensburg stärken!
Sozialpädagogen, entspannende Polizeipräsenz, ggf. Kameraeinsatz, soweit sich Brennpunkte verstärken; Zivilcourage und Eigenverantwortung
Es ist für uns von touristischer, aber auch vom Lebenswert her von Bedeutung, Erholung und Begegnungen stressfrei zu ermöglichen
Grundsätzlich ist es gesellschaftliche Aufgabe, alle Menschen dort abzuholen, wo sie sich befinden. Jeder Mensch kann sich entwickeln, wenn es die Rahmenbedingungen ermöglichen.
Wir werben für eine überparteiliche, progressive Sicherheitsstrategie der Stadt Flensburg. Dabei werden wir Brücken zwischen den unterschiedlichen politischen Haltungen bauen müssen. Klar ist für uns: Der Weg zu einem Sicherheitsempfinden führt nicht über den Einsatz von Ordnungskräften und Videoüberwachung – diese Mittel sind reine Symptombehandlung und Verdrängungsmaßnahmen. Wir brauchen eine präventive Sicherheitspolitik, die Probleme ernstnimmt, Sozialarbeit stärkt, Konsumräume schafft und mit den Menschen in den Dialog tritt. Erst dann kann der Ausbau von Ordnungskräften in Betracht gezogen werden. Eine Videoüberwachung an öffentlichen Orten wie den Südermarkt lehnen wir konsequent ab.
Ist die Frage hochschulpolitisch zu verstehen? Die Polizeibeirat-Sitzungen haben kein Problem bei der
Sicherheit mitgeteilt, so dass städtische Mittel an den erwähnten Orten nicht vergeudet werden sollten.
Die Anwesenheit von organisierten Bettlern, Ruhestörern und Vandalen in der Innenstadt hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Darum fordern die Freien Demokraten Flensburg die überparteiliche Entwicklung eines Sicherheitskonzepts, um die Lage an den entsprechenden Orten in der Stadt zu verbessern. Dieses soll unter Einbindung der Sicherheitsbehörden, des kriminalpräventiven Rats und gegebenenfalls der Stadtteilforen ausgearbeitet werden. Dies soll u.a. auch Präventionsmaßnahmen enthalten. Das können beispielsweise eine gute Sichtbarkeit, Ausleuchtung, Blaulichtlaternen oder auch die Beschallung mit beruhigender Musik sein, was nachweislich zu einer niedrigeren Gewaltbereitschaft führt. Darüber hinaus fordern die Freien Demokraten schon seit einigen Jahren die Einrichtung eines kommunalen Ordnungsdienstes, um Sicherheit und Sauberkeit etwa nach dem Vorbild der Städte Kiel und Neumünster zu verbessern.
8. Wie wollen Sie günstigeren Wohnraum für Studierende schaffen?
Die Stadt Flensburg sollte Anreize und die rechtlichen Rahmenbedingungen schaffen, dass Wohnimmobilien im nahen Umfeld des Campus zu Wohnquartieren für Studierende entwickelt werden.
Ferner wäre eine Initiative wünschenswert, die es in Großstädten wie Hamburg und Berlin bereits gibt.
Wohngemeinschaften zwischen älteren Bürger*innen und Studierenden, die für beide Seiten ohne Zweifel eine Win Win Situation bedeuten können.
Der Wohnungsleerstand (ca. 500 in der Innenstadt) ist zu beenden. Der Wohnungsbestand ist auf flexible Wohnraumnutzung hin auszurichten:
Große Wohnungen ließen sich ohne Umbau einerseits für Wohngemeinschaften nutzen. Andererseits ließen sich solche Wohnungen ggf. in modulare kleine Einheiten, die nach Bedarf kombinierbar sind, umgestalten.
Besitzer von Einfamilienhäusern ermöglichen die preiswerte Unterbringung von Studierenden. Vorstellbar sind Patchwork-Gemeinschaften, in denen Studierende älteren Menschen und Kindern helfen und dafür eine preiswerte, gute Unterkunft erhalten.
Günstiger Wohnraum kann ebenso außerhalb der Stadt geschaffen werden. Existiert ein gut getakteter, funktionierender ÖPNV kann das Wohnen am Stadtrand Vorteile einbringen.
Voranbringen möchten wir Stadtteile mit einem signifikanten Anteil von Tiny-House-Lösungen. Hier sehen wir eine optimale Lösung für Paare und kleine Gemeinschaften.
Am Fördeufer wären Hausboot-Siedlungen eine spannende Ergänzung zu klassischen Blockbauweisen. Innenstadtnahe Optionen werden sich ab 2030 in Folge des Klinik-Umzuges ins Peelwatt ergeben.
Zusätzliche Chancen ergeben sich über zunehmende Homeoffice-Entwicklungen und/oder Tendenzen, eine 4-Tage-Arbeitswoche und mehr AI / Digitalisierung einzuführen.
Der Bedarf von Geschäftsräumen und Verwaltungsgebäuden sinkt und ermöglicht Optionen der Umgestaltung und Nutzung als Wohnräume.
Schwer zu modernisierende Gebäude lassen sich recyceln, um Neubauten zu schaffen. Eine Netto-Null-Versiegelung ohne Wohnungsnotstand, halten wir für realisierbar.
„Bauen, bauen, bauen“ kann nicht das Allheilmittel sein. Wir brauchen zwar auch neugebauten Wohnraum, müssen aber auf eine suffiziente Stadtentwicklung achten. Das Land hat mit dem Wohnraumschutzgesetz nun den Kommunen ein gutes Mittel an die Hand gegeben, um gegen das Verkommen von Wohnraum vorzugehen. Vorher hatten wir dieses Mittel nicht. Den Leerstand, den wir haben, erstmal zu nutzen, wird deshalb die Aufgabe der nächsten Jahre sein. Und dann werden wir beim Neubau von Wohnungen darauf achten müssen, so wenig Flächen wie möglich zu versiegeln – durch den Anbau in die Höhe, dem Schließen von Baulücken usw.
Bei Hafen-Ost und den Altstandorten der Krankenhäuser werden wir für bezahlbaren Wohnraum sorgen. Deshalb wollen wir auch eine kommunale Wohnungsgesellschaft, die das Angebot von bezahlbarem Wohnraum erheblich vorantreibt.
Wir plädieren seit 2019 für die Schaffung einer städtischen Wohnungsbaugesellschaft im Rahmen des
Sanierungsgebietes Hafen-Ost, die einen für alle bezahlbaren Wohnraum zu schaffen hätte. Wird der
Wohnraum dagegen bloß als „bezahlbar“ propagiert, könnte dies bezahlbar nur für Wenige bedeuten.
Die Freien Demokraten Flensburg setzen sich für mehr bezahlbaren Wohnraum für Studenten, in Form von Mehrgenerationenhäusern, Studentenwohnheimen und gut sanierten Kleinwohnungen, ein. In Sachen Neubau kann die Kommunalpolitik zusätzlich unterstützen, indem Kosten für den Bau von Mietwohnungen gesenkt werden. Grundstücke können von der Stadt zum Beispiel mit niedrigen Erbpachtzinsen weitergegeben werden, anstatt Sie teuer an Projektträger zu verkaufen. Außerdem wollen wir die Grundsteuererhöhung von 2017 rückgängig machen, wovon ebenfalls Mieterinnen und Mieter profitieren. Die Freien Demokraten stehen hinter der Sozialraumquote von 30%. Außerdem fordern wir einen qualifizierten Mietspiegel, um die Transparenz für den Wohnungsmarkt zu erhöhen.